Am 27. Januar 1945 wurde das KZ Ausschwitz befreit. Heute, 80 Jahre danach, nehmen weltweit und in alarmierender Geschwindigkeit Rechtspopulismus und Extremismus sowie Angriffe auf Gedenkstätten und Erinnerungsorte zu. Zum 27.01. startet die bundesweite Social-Media-Kampagne #GeradeJetzt, bei der Zeitzeug:innen und nachfolgende Generationen ihre Geschichten über ihre persönlichen gesellschaftlichen Aktivitäten erzählen. Auch das Mahnmal unterstützt die Aktion. Folgen Sie dem Hashtag #GeradeJetzt, um Einblicke in die vielfältigen Biografien zu erhalten.

2025 jährt sich auch zum 80. Mal das Ende des Zweiten Weltkrieges mit dem Sieg der Alliierten über das NS-Regime. Aus diesem Anlass finden in Hamburg diverse Veranstaltungen und vielfältige Formate rund um den 8. Mai, den Jahrestag des Kriegsendes, mit dem Ziel statt, an die Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus zu erinnern. Das Mahnmal St. Nikolai hat zusammen mit anderen institutionellen und zivilgesellschaftlichen Akteur:innen in Hamburg das Netzwerk „80 Jahre Befreiung“ initiiert und die Homepage www.80-jahre-befreiung.de erstellt, um alle Veranstaltungen zum Gedenkjahr zu präsentieren. Freuen Sie sich auf unsere kommenden Newsletter, in denen wir ausführlich über die Aktionen des Mahnmals zum diesjährigen Gedenken berichten werden.

Unsere Veranstaltungen und Sonderausstellungen der nächsten Wochen finden Sie in diesem Newsletter. Viel Spaß beim Lesen!

Ihr Team des Mahnmals St. Nikolai

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27. Januar 2025, 18:00 Uhr

Antje Kosemund sammelte mehr als 20 Jahren lang Informationen über das Schicksal ihrer Schwester, die 1944 von den Nationalsozialisten ermordet wurde. Im Film „Wir dürfen es nicht vergessen“ erzählt sie ihre Geschichte sowie die ihrer Familie und ihres Umfelds. Entstanden ist dabei ein vielschichtiges Bild widerständigen Lebens während des Nationalsozialismus bis in die Gegenwart.

Vor diesem Hintergrund sprechen die Zeitzeugin Antje Kosemund, der Initiator und Produzent Maximilian Fichtner und der Filmemacher Thorsten Wagner im Museum des Mahnmals über die Bedeutung von Zeitzeug:innengesprächen und wie erlebte Geschichte weitererzählt und im Film für künftige Generationen festgehalten werden kann. Das Gespräch moderiert Dr. Detlef Garbe.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Freundeskreis KZ-Gedenkstätte Neuengamme e.V.

Der Film „Wir dürfen es nicht vergessen“ wird am 26. Januar 2025 um 19 Uhr im Metropolis Kino gezeigt.

8. Februar 2025 bis 2. März 2025

Die Themen Grenzen, Flucht und Identität stehen im Mittelpunkt der 14 Comics, die junge Menschen mit Migrationserfahrung im Rahmen des Sommerkurses „Das geteilte Deutschland“ am Grenzhus Schlagsdorf gestalteten. Nachdem sie sich zuerst mit der deutschen Teilungs- und Einigungsgeschichte zwischen 1945 und 1990 beschäftigten hatten, verarbeiteten sie das Thema im weiteren Verlauf zusammen mit der Hamburger Comic-Autorin Birgit Weyhe künstlerisch. Die dabei entstandenen Comics – mal berührend und zum Nachdenken anregend, mal humorvoll – zeigen wir vom 8. Februar bis 2. März zu den Öffnungszeiten des Mahnmals im historischen Kellergewölbe.

Zur Eröffnung der Ausstellung am 7. Februar um 17 Uhr werden einige der Künstler:innen von ihrer Arbeit berichten. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, mit den jungen Menschen über ihre Erfahrungen ins Gespräch zu kommen.

Eine Veranstaltung des Grenzhus Schlagsdorf in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und dem Mahnmal St. Nikolai im Rahmen der Tage des Exils 2025.

10. Februar 2025 bis 10. März 2025

Was ist Demokratie? Und wie lässt sie sich mit einem einzigen Bild darstellen? Plakatkünstler:innen aus der ganzen Welt haben sich dieser Herausforderung gestellt und sich in der fünften Ausgabe des Anfachen Awards kreativ mit dem Thema auseinandergesetzt. Mit seinen internationalen Einsendungen und einer renommierten Jury bietet der Plakatwettbewerb jedes Jahr Kunst im öffentlichen Raum, die inspiriert und zum Nachdenken einlädt. Anlässlich der bevorstehenden Wahlen zeigen wir im Außenbereich des Mahnmals die Siegerplakate zum Thema Demokratie. Die Ausstellung ist rund um die Uhr auf dem Platz des ehemaligen Kirchenschiffs zugänglich.

Die Ausstellung wird gefördert durch den GoVote Demokratiefonds. Wir danken allen Förderern herzlich für Ihre Unterstützung!

„To be at home and to feel safe there. With sincere wishes for peace“, schreibt eine Frau aus dem ukrainischen Charkiw. Auch für einen Menschen aus Armenien ist Frieden das allerwichtigste, da der Sohn kürzlich Soldat geworden ist. Viele sehr persönliche Botschaften erreichten uns im Dezember, als unsere Gäste auf bunten Papierkugeln an unserem „Baum der Gedanken“ festhalten konnten, was Frieden für sie bedeutet, wofür sie dankbar sind und was sie sich für die Zukunft wünschen.

In mehr als zehn Sprachen und insgesamt 1500 Botschaften erzählten die Besucher:innen von ihren Ansichten und Wünschen – sogar aus Australien und Puerto Rico. Der Wunsch nach Frieden war dabei allgegenwärtig: Eine Gesellschaft, die geeint sei durch Frieden und Freiheit beschreibt eine Person ihren Wunsch für die Zukunft. Doch trotz der gegenwärtigen Konflikte finden sich auch Botschaften der Hoffnung: Sie sei dankbar, so eine weitere Person, für diejenigen, die sich weiterhin für eine bessere Zukunft für alle einsetzen.

Das Thema Hoffnung – gerade im Angesicht von Kriegen und Konflikten – wird uns in diesem Jahr weiter beschäftigen. Bald werden wir Ihnen dazu mehr berichten.