„Warum gibt es Feinde? Warum hassen sich die Menschen?“: In leuchtend weißer Schrift werden die Sätze auf die Leinwand im Mahnmal projiziert. Es sind die Worte von einer Schülerin der Helene-Lange-Schule, die sich diese Fragen 1954 mit 19 Jahren in einem Aufsatz stellte. Kurz zuvor hatte sie mit angesehen, wie Bewohner:innen ihres Dorfes einen abgestürzten englischen Piloten übel zugerichtet hatten. Was diese Schülerin und weitere Abiturientinnen der Jahrgänge 1952 bis 1954 in den letzten Kriegsmonaten erlebten, wie sie das Kriegsende wahrnahmen und in die Zukunft blickten, zeigten Schüler:innen des heutigen Helene-Lange-Gymnasiums am 7. Mai am Mahnmal. Anlässlich des 80. Jahrestags des Kriegsendes 1945 lasen sie aus Bildungsberichten, in denen die ehemaligen Schülerinnen ihr Aufwachsen in der Kriegs- und Nachkriegszeit reflektieren. Mehr über die verschiedenen Erfahrungen, die die jungen Frauen machten, können Sie im Mitschnitt der Veranstaltung auf unserem YouTube-Kanal erfahren. Hier finden Sie übrigens auch eine weitere Lesung, die anlässlich des Kriegsendes vor 80 Jahren bei uns stattfand: Ortwin Pelc stellte sein aktuelles Buch „Kriegsende in Hamburg. Eine Stadt erinnert sich“ vor. Die gesamte Lesung können Sie hier sehen.
Dass das Thema Krieg auch heute junge Menschen bewegt, zeigte eine Gruppe von Schüler:innen der 5. Klassen des Helene-Lange-Gymnasiums. In der Kunstaktion, in der sie ihre Sorgen und Ängste, aber auch ihre Hoffnungen und Träume künstlerisch verarbeiteten, war der Wunsch nach Frieden besonders präsent.
Auch im kommenden Monat werden sich junge Menschen bei uns mit den Themen Krieg und Frieden auseinandersetzen und eine Audio-Führung durch unsere aktuelle Sonderausstellung „Zwischen Krieg und Hoffnung“ entwickeln. Mehr dazu und was darüber hinaus am Mahnmal los ist, lesen Sie in diesem Newsletter.
Eine gute Lektüre wünscht
Ihr Team des Mahnmals St. Nikolai
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