Warum hast du dich entschieden, Führungen zu geben? Vor allem, um mich selbst etwas herauszufordern und zu schauen, ob der Bereich der Museumspädagogik etwas für meinen beruflichen Werdegang sein könnte. Ich wollte die im Rahmen meines Studiums erlernten erinnerungskulturellen Formen praktisch umsetzten und mich mehr im Mahnmal engagieren. Was hat dich bei deiner Recherche am meisten überrascht? Wie viele Stimmen es von Zeitzeug:innen gibt, die während des Krieges Kinder waren und wie unterschiedlich persönlich, aber dennoch sehr ähnlich die „Operation Gomorrha“ wahrgenommen wurde. Ein zentrales Objekt im Museum bei deinen Rundführung ist das Brettspiel „Luftschutz tut Not“. Warum hast du dir gerade das Spiel für deine Führung ausgesucht? Das Spiel zeigt deutlich, wie tief die Propaganda des Nationalsozialismus ins Private gereicht hat, sogar bis in die Welt der Kinder. Dass die spielerische Auseinandersetzung mit dem Kriegsgeschehen auch über Sportvereine und Verbände hinaus eine Realität dargestellt hat, zeigt deutlich, wie stark der Alltag der Familien schon früh vom Krieg eingenommen wurde. |